Historische Wellblechbaracke: Lindlar erhält wertvolles Denkmal!

Neunkirchen, Deutschland - Die Wellblechbaracke im LVR-Freilichtmuseum Lindlar ist auf dem Weg, ein neues Zuhause zu finden. Ursprünglich in Neunkirchen/Siegerland beheimatet, wurde die historische Baracke abgebaut und soll in der Nähe einer bestehenden Holzbaracke des Reichsarbeitsdienstes wiederaufgebaut werden. Dies berichtet ksta.de. Die Baugenehmigung wird voraussichtlich in naher Zukunft erteilt, sodass mit den Wiederherstellungsarbeiten noch in diesem Jahr begonnen werden könnte.
Die Wellblechbaracke hat eine spannende Geschichte und thematisiert die Alltagsgeschichte des Ersten Weltkriegs sowie dessen Auswirkungen auf ländliche Regionen. Mit ihren Maßen von 31,50 Metern Länge, 5,40 Metern Breite und 3,70 Metern Höhe, die sie aus 62 Wandsegmenten bestehen lässt, ist sie die letzte bekannte ihrer Art und von herausragendem kulturgeschichtlichem Interesse.
Historische Bedeutung
Diese Baracke, in Kielbogenform gebaut, wurde von der Träger-Wellblech-Fabrik L. Bernhard & Co. in Berlin hergestellt. Das Unternehmen gewann 1887 einen Wettbewerb der preußischen Heeresverwaltung zur serielle Fertigung dieses Bauwerks. Die Baracken waren nicht nur transportabel, sondern konnten auch in verschiedenen Längen aufgebaut werden, wodurch sie flexibel einsetzbar waren. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs fanden sie hauptsächlich Verwendung als Unterkünfte für Militärangehörige und wurden an Truppenübungsplätze ausgeliefert.
Eine typische Wellblechbaracke hatte Platz für bis zu 200 Soldaten und war einfach zu errichten, sodass Militärangehörige sie selbst aufbauen konnten. Diese Bauweise prägte nicht nur die Militärarchitektur, sondern auch die Baukultur jener Zeit, da die Baracken in Serie gefertigt wurden, was eine schnellere Bereitstellung ermöglichte.
Restaurierungsprozess
Im LVR-Freilichtmuseum Lindlar wird der originale Zustand der Wellblechbaracke wiederhergestellt, was umfangreiche Niet- und Schweißarbeiten erfordert. Diese Restaurierung ist nicht nur eine bautechnische Herausforderung, sondern auch ein bedeutsamer Schritt zur Bewahrung der Militärgeschichte. Nach dem Ersten Weltkrieg reichte ihre Nutzung über das Militär hinaus, weshalb die Baracke später auch als Lagergebäude von der Firma „Fischerwerk“ in Neunkirchen verwendet wurde.
Die Herstellung der Baracke liegt vermutlich zwischen 1890 und 1900. Diese Wiedererrichtung im Museum wird es zukünftigen Generationen ermöglichen, die Geschichte dieser besonderen Bauwerke und deren Einfluss auf die Gesellschaft zu ergründen. Für weitere Informationen zur Geschichte der Baracke und ihren Restaurierungsarbeiten können Interessierte einen detaillierten Bericht auf siwiarchiv.de nachlesen.
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Ort | Neunkirchen, Deutschland |
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