Friseurmeisterin in Merchweiler kämpft: Wo sind die Bewerber?

Illingen, Deutschland - Die Suche nach geeignetem Personal für Friseursalons wird in Deutschland immer herausfordernder. Ein aktuelles Beispiel ist die Friseurmeisterin Monika Mark aus Merchweiler, die seit Monaten eine neue Mitarbeiterin sucht. Laut einem Bericht der Saarbrücker Zeitung wurden ihr vom Arbeitsamt und Jobcenter 55 Bewerber für Vorstellungsgespräche angekündigt. Entgegen der hohen Zahl der Vorausgesprächsmeldungen meldeten sich jedoch nur zwei Personen: ein junger Syrer ohne grundlegende Fertigkeiten im Friseurhandwerk und ein weiterer Mann mit sehr geringen Deutschkenntnissen.
Die Stelle blieb letztendlich unbesetzt, was Monika Mark vor erhebliche Herausforderungen stellte. Doch die Lage ist nicht nur auf einen Salon beschränkt – sie spiegelt einen weitreichenden Trend wider, dem Friseur- und Hairstylist*innen landauf, landab gegenüberstehen. Der Fachkräftemangel ist eine anhaltende Herausforderung, besonders verstärkt durch die Auswirkungen der Pandemie.
Fachkräftemangel in der Friseurbranche
Wie die Plattform Jobberie berichtet, suchen Friseursalons seit der Pandemie zunehmend nach Personal. In einigen Bundesländern wurden Friseur*innen und Maskenbildner*innen auf die Fachkräftemangelliste gesetzt, um die Integration von Arbeitskräften aus Drittstaaten zu erleichtern. Besonders in westlichen Bundesländern ist der Bedarf an Friseur*innen größer als in östlichen.
Statistiken zeigen, dass die Friseurbranche in Österreich, die im Jahr 2021 etwa 8.886 Unternehmen und 15.038 Beschäftigungen verzeichnete, einen Rückgang der Beschäftigungszahlen hinnehmen musste. Diese Entwicklung geht einher mit einem hohen Wechseln innerhalb der Branche, da viele Betriebe gegen niedrige Löhne und Preisdruck durch Billig-Salons ankämpfen müssen. Die Bezahlung ist häufig nicht ausreichend, was die Fluktuation der Mitarbeiter erklärt. Trinkgelder, die für viele Angestellte eine wichtige Einkommensquelle darstellen, sind nicht immer gesichert.
Herausforderungen für die Branche
Die Branche steht zudem vor Herausforderungen wie nicht familienfreundlichen Dienstzeiten und allergischen Reaktionen bei Lehrlingen. Experten fordern mehr Werbung für den Friseurberuf in Schulen und bessere Perspektiven, um die Attraktivität der Berufe zu erhöhen. In Wien beispielsweise suchen derzeit 37 Salons eine Nachfolge, was 13,12 Prozent aller gelisteten Unternehmen in der Stadt ausmacht.
Der Fachkräftemangel in der Friseurbranche ist ein vielschichtiges Problem, das vielfältige Lösungen erfordert. Monika Marks Erfahrung in Merchweiler unterstreicht die Dringlichkeit, die Attraktivität des Berufs zu verbessern, um die kommenden Generationen für diesen wichtigen Dienstleistungssektor zu gewinnen. Die Diskussion über den Fachkräftemangel bleibt somit aktuell und erfordert sowohl Aufmerksamkeit als auch kreative Ansätze zur Lösung.
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Ort | Illingen, Deutschland |
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