Warnstreik bei Getränkelieferant MEG: 145 Arbeiter fordern mehr Lohn!

Kirkel, Deutschland - Der Getränkelieferant MEG in Kirkel wird ab Donnerstag, dem 5. Juni 2025, in einen vierstündigen Warnstreik treten. Rund 145 Beschäftigte sind von diesem Streik betroffen, der um 12 Uhr beginnt. Hintergrund des Warnstreiks sind die Forderungen der Gewerkschaft NGG nach einer Lohnerhöhung von 6,5 Prozent oder mindestens 250 Euro pro Monat. Auch für Auszubildende wird eine Erhöhung um 125 Euro in allen Ausbildungsjahren gefordert. Der bestehende Lohn- und Gehaltstarifvertrag wurde fristgerecht zum 28. Februar dieses Jahres gekündigt, sodass nun ein geplanter Anschlusstarifvertrag für ein Jahr verhandelt werden soll.
Bei der letzten Verhandlung der Lohn- und Gehaltstarifrunde präsentierte die Arbeitgeberseite kein akzeptables Angebot. Die Tarifkommission der NGG wies ein Angebot von lediglich zwei Prozent Lohnsteigerung als ungenügend zurück. Der nächste Verhandlungstermin zur Klärung der Gehaltsfragen ist für den 12. Juni angesetzt. Der Warnstreik bei MEG ist Teil einer größeren Mobilisierung, die insgesamt zwölf Betriebe in Rheinland-Pfalz und Hessen betrifft, wie Rheinpfalz berichtet.
Warnstreiks in anderen Branchen
In den letzten Wochen kam es bundesweit auch in anderen Branchen zu Warnstreiks. Beschäftigte bei Unternehmen wie Mast Jägermeister in Wolfenbüttel, Döhler in Dahlenburg und Refresco in Calvörde legten für mehrere Stunden die Arbeit nieder, um den Druck auf die Arbeitgeber vor bevorstehenden Tarifverhandlungen zu erhöhen. Die NGG sieht die Notwendigkeit, dem kontinuierlichen Anstieg der Lebenshaltungskosten entgegenzuwirken. Insbesondere in der Obst- und Gemüse verarbeitenden Industrie sowie der Mineralbrunnenindustrie in Niedersachsen und Bremen wurden von Arbeitgebern mehrere Angebote unterbreitet, die jedoch für die Beschäftigten oft zu einem Reallohnverlust führen würden.
Unter den Vorschlägen sind eine Lohnerhöhung von 200 Euro ab April 2024, eine sechsprozentige Lohnerhöhung und eine Inflationsausgleichsprämie von 600 Euro, gefolgt von einer weiteren Lohnerhöhung im kommenden Jahr über 3,5 Prozent. NGG-Verhandlungsführer Finn Petersen äußerte, dass die Tariferhöhungen der vergangenen zwei Jahre durch die hohe Inflation aufgezehrt wurden. Daher fordert die NGG eine reale Entgelterhöhung von 15 Prozent ab Januar 2024 oder mindestens 500 Euro mehr pro Monat, wie NGG erläutert.
Die gegenwärtigen Aktionen und Warnstreiks verdeutlichen die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt und die wachsenden Forderungen nach einer gerechten Bezahlung. Die Beschäftigten mobilisieren sich, um ihren Unmut über die unzureichenden Angebote der Arbeitgeber zum Ausdruck zu bringen, und setzen damit ein klares Zeichen für die kommenden Verhandlungen.
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Ort | Kirkel, Deutschland |
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