Regierungsrat blockiert Erweiterung des BWZT: Platzmangel bleibt!

Wattwil, Schweiz - In Wattwil sorgt die jüngste Entscheidung des Regierungsrates für Unmut unter den Toggenburger Kantonsräten. Der Vorschlag zur Aufstockung des Berufs- und Weiterbildungszentrums Wattwil (BWZT) wurde abgelehnt. Der Regierungsrat begründete seine Entscheidung mit einer notwendigen Änderung des Kantonsratsbeschlusses von 2019, die mehrere parlamentarische Lesungen und eventuell eine Volksabstimmung nach sich ziehen würde. Die Kantonsräte befürchten jedoch, dass der Platzmangel nach der Sanierung und Erweiterung des BWZT akut werden könnte.

Die vier involvierten Kantonsräte, Andrea Abderhalden, Adrian Gmür, Ivan Louis und Martin Sailer, hatten im Mai eine Anfrage zu möglichen Mietlösungen zur Überbrückung des Platzmangels eingereicht. Sie betonen, dass die Schülerzahlen, insbesondere aufgrund der hohen Nachfrage in Gesundheitsberufen, bereits gestiegen sind und gleichzeitig das Bevölkerungswachstum im Toggenburg als unterschätzt angesehen wird. Dies könnte die Situation weiter zuspitzen.

Ein Umzug während der Bauarbeiten

Im Rahmen der anstehenden Bauarbeiten ist geplant, dass das BWZT temporär in die heutige Kantonsschule (Kanti) umziehen wird. Doch auch während dieser Übergangsphase bleibt das Problem des Platzmangels bestehen. Der Regierungsrat hat angekündigt, zunächst die Berufsbildungsstrategie abzuwarten, bevor weitere Entscheidungen zur Kapazitätserweiterung des BWZT getroffen werden.

Die geschätzten Kosten für eine Aufstockung des BWZT belaufen sich auf etwa sechs bis sieben Millionen Franken. Eine spätere Realisierung könnte jedoch nicht nur zu höheren Kosten führen, sondern auch den Schulbetrieb beeinträchtigen. Die Dringlichkeit einer Lösung wird von den betroffenen Kantonsräten weiterhin betont.

Bevölkerungsentwicklung und Bildungsbedarf

Die demografische Entwicklung in der Schweiz wird in den kommenden Jahrzehnten entscheidenden Einfluss auf das Bildungsangebot haben. Prognosen zeigen, dass sich die Alterspyramide bis 2050 erheblich verändern wird. Insbesondere die Anzahl der Personen über 65 Jahren wird zunehmen, was direkte Auswirkungen auf die Nachfrage nach Gesundheitsberufen hat. Migrationsbewegungen und wirtschaftliche Faktoren spielen hierbei ebenfalls eine Rolle, wie viz.bfs.admin.ch analysiert.

Insgesamt steht die Bildungslandschaft im Toggenburg vor einer entscheidenden Herausforderung. Der Regierungsrat wird nur schwer umhinkommen, zeitnah adäquate Lösungen für die steigende Schülerzahl und den Platzbedarf im BWZT zu finden. Bleibt abzuwarten, wie sich die politische Diskussion hier weiter entwickelt.