Basel plant Superblocks: Mehr Freizeit und weniger Parkplätze!

St. Johann, Schweiz - Nach den Sommerferien sollen in den Quartieren St. Johann und Matthäus in Basel zwei innovative Superblock-Tests ins Leben gerufen werden. bzbasel.ch berichtet, dass der Kanton Basel-Stadt bereits Baugesuchspläne veröffentlicht hat, die eine umfassende Umgestaltung dieser Testgebiete zeigen.

Im Quartier St. Johann werden insgesamt 50 Parkplätze entfernt, um Platz für neue Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Anwohner äußerten verschiedene Wünsche, darunter Hühnerställe, Hochbeete und Basketballkörbe, die jedoch nicht in den aktuellen Plänen berücksichtigt sind. Stattdessen werden die Eingänge zum Superblock mit Toren, Pflanzenkisten und einer speziellen Bodenbemalung, inspiriert von Henri Matisse, versehen. Zudem sind im Krayenrain eine Krafttraininganlage und eine Spielkiste geplant.

Attraktive Angebote für die Bewohner

Im Davidsrain erwarten die Bewohner mehrere Spielflächen, Sitzplätze mit Sonnensegeln, zwei Klaviere, einen Pingpong-Tisch und einen Büchertauschschrank. Für das Matthäusquartier, das vom Planungsbüro Bravo Ricky neu gestaltet wird, sind ebenfalls umfassende Veränderungen vorgesehen. Hier fallen 73 Parkplätze weg, und die Umgestaltung sieht rote Punkte auf der Straße vor, die die Superblock-Abschnitte markieren.

In der Matthäusstrasse sind neue Sitzmöglichkeiten und eine Spielkiste geplant, während in der Oetlingerstrasse eine Picknickstelle entsteht. Die Mörsbergerstrasse wird mit einer Boulebahn aufgewertet. In verschiedenen Bereichen werden zudem „Stadtwiesen“ in Töpfen eingerichtet, um das Angebot für die Anwohner zu bereichern.

Test und Umsetzung

Die Bau- und Nutzungsgesuche für die Superblocks sind bis zum 4. Juli 2025 aufliegend. Das Projekt, das ursprünglich im November 2024 mehrheitlich genehmigt wurde, erlebte eine Verkürzung in St. Johann aufgrund eines hängigen Rechtsverfahrens. Der Superblock in St. Johann soll im August und der im Matthäusquartier im September starten. Die Kosten für beide Pilotprojekte belaufen sich auf fast eine halbe Million Franken.

Die Superblocks sind Teil eines größeren Konzepts, das in Barcelona entstand, wo mehrere Wohnblocks zu einem Superblock zusammengeführt wurden. Laut bs.ch bestehen Superblocks aus begrünten, verkehrsberuhigten Quartierstraßen, in denen Fußgänger Vorrang haben und die Höchstgeschwindigkeit auf 20 km/h begrenzt ist. Anwohner, Beschäftigte und Rettungsdienste können auch weiterhin zu- und wegfahren.

Diese städtebaulichen Veränderungen orientieren sich am Prinzip „Stadt als Labor“ und setzen auf temporäre sowie mobile Maßnahmen. Dies erlaubt es, die Umgestaltung flexibel und bedürfnisorientiert in enger Zusammenarbeit mit der Quartierbevölkerung zu gestalten, ohne dass dabei neue Bäume gepflanzt oder Straßen entsiegelt werden.