Preise sinken! Badnews für Bäcker: Inflation drückt aufs Brot!

Hannover, Deutschland - Die Brotpreise in Deutschland beschäftigen Verbraucher und Bäcker gleichermaßen. Während der Bäcker Thomas Göing in Hannover die Preise für viele seiner Produkte gesenkt hat, bleibt der allgemeine Preistrend in der Branche stagnierend hoch. Göing, der rund 60 Artikel anbietet, hat die Preise für sein 750-Gramm-Stammbrot von 3,50 Euro auf 2,95 Euro reduziert, was einem Preisnachlass von 15,7 Prozent entspricht. In einem Artikel von Capital wird jedoch auf die paradoxen Preiserhöhungen in vielen Bäckereien hingewiesen, die oft nicht durch höhere Produktionskosten erklärt werden können.
Das Preisdilemma wird zusätzlich durch die gegenläufigen Trends bei Supermärkten verstärkt, die ihre Preise senken, während Bäcker ihre Artikel oft teurer anbieten. Die Diskrepanz zwischen diesen Preisbewegungen sorgt für Unverständnis unter den Verbrauchern.
Preiserhöhungen trotz gesunkener Rohstoffpreise
In einer Analyse von ZDF wird aufgezeigt, dass die Brotpreise in Deutschland weiterhin steigen, obwohl die Preise für Getreide und Energie gesunken sind. Der Verbraucherpreisindex für Brot und Brötchen hat einen Höchstwert erreicht. Stefan Blum, Betreiber einer Getreidemühle in München, erklärt, dass die gesunkenen Getreidepreise nicht sofort zu niedrigeren Mehlpreisen führen, da die Einkäufe der Bäckereien oft vor einiger Zeit erfolgt sind. Diese Verzögerungen führen dazu, dass die niedrigen Rohstoffpreise nicht sofort bei den Endverbrauchern ankommen.
Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass die Preissteigerungen bei Brot nicht allein auf die Rohstoffe zurückzuführen sind. Faktoren wie steigende Energiekosten, Personalkosten und Mieten spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Heinrich Traublinger, ein erfahrener Bäcker- und Konditormeister, berichtet, dass die Energiekosten seit der Corona-Pandemie und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs um ein Vielfaches gestiegen sind. Diese Kosten machen mittlerweile zwischen 7 und 10 Prozent des Umsatzes aus, was Bäckereien stark belastet.
Ausblick auf die Preispolitik
Die Verknüpfung alter Verträge führt dazu, dass die Bäckereien trotz gesunkener Rohstoffpreise mit hohen Energiekosten zu kämpfen haben. Christian Hörger, Geschäftsführer der Lieken GmbH, fordert mehr Transparenz und Verständnis für die komplexen Kostenstrukturen in der Branche. Er erwartet, dass die Brotpreise in naher Zukunft nicht sinken werden, da diese bereits zu niedrig waren und die Produktionskosten weiterhin hoch bleiben.
Die Situation verdeutlicht, wie unterschiedliche Marktbedingungen und wirtschaftliche Einflüsse auf die Preise von Grundnahrungsmitteln wirken. Trotz der vielen Maßnahmen zur Preisregulation und der Bemühungen einzelner Bäcker sollte sich der Verbraucher weiterhin auf hohe Brotpreise einstellen, selbst wenn die Rohstoffpreise fallen.
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Ort | Hannover, Deutschland |
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