Portugiesische Gemeinschaft in Luxemburg: Zahl geht weiter zurück!

Luxemburg, Luxemburg - Die portugiesische Gemeinschaft in Luxemburg zeigt in den letzten Jahren einen besorgniserregenden Trend der Abwanderung. Während 2024 3.091 Portugiesen nach Luxemburg zogen, verließen gleichzeitig 2.847 Personen das Land, was die Portugiesen zu der zweitgrößten Gruppe unter den Auswanderern macht. Dieser Rückgang ist besonders bemerkenswert, da die Gesamtzahl der in Luxemburg lebenden Portugiesen am 1. Januar 2023 noch bei 90.727 lag, sich jedoch bis zum 1. Januar 2024 auf 89.338 verringerte, was einem Anstieg des Wanderungssaldos auf 547 Personen entspricht. Diese Zahl ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr, als es 622 waren, leicht gesunken, wie wort.lu berichtet.

Der Rückgang betrifft nicht nur die Zahl der portugiesischen Staatsangehörigen, sondern auch deren prozentualen Anteil an der Gesamtbevölkerung von 681.973, der von 13,5 % auf 13,1 % gesunken ist. Trotz einer insgesamt wachsenden Bevölkerung in Luxemburg war der Zuzug von Portugiesen 2024 schwächer als im Vorjahr, ebenso wie der Abzug. Diese Tendenz zeigt, dass die portugiesische Gemeinschaft, die traditionell in Luxemburg stark vertreten war, sich in eine neue Phase bewegt.

Gründe für die Abwanderung

Einer der Hauptgründe für die Abwanderung der Portugiesen aus Luxemburg sind die steigenden Wohnkosten. Viele Portugiesen ziehen als atypische Grenzgänger in die angrenzenden Länder wie Frankreich, Belgien oder Deutschland, während sie weiterhin in Luxemburg sozialversichert bleiben. Darüber hinaus kehren viele Rückkehrer, oft nach einem langen Aufenthalt in Luxemburg, in ihr Heimatland zurück, wenn sie in Rente gehen. Einige der Rückkehrer haben jedoch auch von falschen Versprechungen über Beschäftigungsmöglichkeiten in Luxemburg gehört, die letztlich zu ihrer Abwanderung geführt haben.

Der portugiesische Teil der Bevölkerung weist besondere demografische Merkmale auf. Mit einem Durchschnittsalter von 32,9 Jahren sind sie jünger als die allgemeine Bevölkerung Luxemburgs, deren Durchschnittsalter bei 38,7 Jahren liegt. Die Bildungslevels unterscheiden sich ebenfalls: Viele Portugiesen haben im Vergleich zur Gesamtbevölkerung einen niedrigeren Bildungsabschluss. So haben beispielsweise in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen 50 % der Portugiesen maximal drei Jahre Sekundarbildung, während dieser Prozentsatz in der Gesamtbevölkerung nur bei 20 % liegt. Fast 70 % der portugiesischen Migranten wurden in Portugal geboren, während 24,4 % in Luxemburg geboren wurden, wie die Universität Luxemburg in einer Studie zusammenfasst orbilu.uni.lu.

Die Stadt Luxemburg bleibt der Hauptwohnsitz für die meisten Portugiesen, während Larochette den höchsten relativen Anteil an der portugiesischen Bevölkerung mit 45,2 % aufweist. Trotz der Herausforderungen, vor denen viele Portugiesen in Luxemburg stehen, bleibt die Gemeinschaft bis heute die größte Ausländergruppe im Land.