Luxemburg feiert historischen Triumph: Goldene Palme für Un simple accident!

Luxemburg, Luxemburg - Luxemburg hat am 24. Mai 2025 einen historischen Moment in der Filmgeschichte erlebt. Der Film „Un simple accident“, eine Koproduktion unter der Regie des iranischen Filmemachers Jafar Panahi, hat die Goldene Palme bei den 78. Filmfestspielen in Cannes gewonnen. Diese Auszeichnung markiert das erste Mal, dass ein luxemburgischer Film in dieser prestigeträchtigen Kategorie vertreten ist. Die Produktion wurde unter anderem von Christel Henon für Bidibul Productions unterstützt und entstand unter äußerst schwierigen Bedingungen.
„Un simple accident“ verbindet politische Satire mit persönlichem Drama. Zudem erhielt der Film den „Prix de la citoyenneté“, der Werke auszeichnet, die Solidarität, soziale Gerechtigkeit, Achtung der Grundrechte und Meinungsfreiheit verkörpern. Guy Daleiden, Direktor des Film Fund Luxembourg, bezeichnete die Auszeichnung als Bestätigung der Stärke des luxemburgischen Filmschaffens.
Ein Blick auf die Auszeichnungen
Seit 1989 wurden 49 Filme mit luxemburgischer Beteiligung in Cannes gezeigt, wobei in diesem Jahr drei Filme vertreten waren. Insgesamt hat der luxemburgische Film bisher 15 Preise gewonnen, was die zunehmende Bedeutung des Landes in der internationalen Filmszene unterstreicht.
Jafar Panahi, der seit über 15 Jahren aus politischen Gründen daran gehindert ist, Iran zu verlassen, erhielt die Goldene Palme aus den Händen von Cate Blanchett. Dies geschah vor einem emotionalen Publikum, das ihm während der Zeremonie eine standing ovation widmete. Der 64-jährige Filmmacher, der vor drei Jahren in Iran inhaftiert war und einen Hungerstreik absolviert hat, hat trotz erheblicher rechtlicher Einschränkungen weiterhin preisgekrönte Filme produziert. „Un simple accident“ wird von Neon, dem Indie-Distributor, unterstützt, der auch die letzten sechs Gewinner der Goldenen Palme vertritt.
Ein denkwürdigen Festivalabschluss
Das Festival erlebte am Ende eine Schrecksekunde, als ein Verdacht auf Brandstiftung zu einem Stromausfall führte. Glücklicherweise konnte die Stromversorgung vor der Preisverleihung wiederhergestellt werden. Weitere Auszeichnungen wurden vergeben: Joachim Trier erhielt den Grand Prix für seinen Film „Sentimental Value“, während Kleber Mendonça Filho als bester Regisseur für „The Secret Agent“ ausgezeichnet wurde. Wagner Moura wurde als bester Schauspieler geehrt, während Nadia Melliti den Preis für die beste Schauspielerin für „The Little Sister“ erhielt.
Abgerundet wurden die Auszeichnungen durch den Preis für das beste Drehbuch, der an Jean-Luc und Pierre Dardennes für „Young Mothers“ ging. Darüber hinaus wurde Hasan Hadi’s „The President’s Cake“ als bester Erstling ausgezeichnet, was als bedeutender Erfolg für den Irak gilt, da es der erste irakische Film ist, der in Cannes gewinnt.
Der Abschluss des Festivals bot auch Raum für Diskussionen über geopolitische Themen, einschließlich der geplanten 100-prozentigen Zölle von US-Präsident Trump auf im Ausland produzierte Filme. Filmemacher wie Wes Anderson äußerten Skepsis gegenüber der Praktikabilität dieses Vorschlags, während der Fokus auf die künstlerischen Leistungen und die Bedeutung von Filmen als Medium zur Förderung von Verständigung und Solidarität gerichtet blieb.
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Ort | Luxemburg, Luxemburg |
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