Schifffahrt in Saarland: Dohr schließt wegen Personalmangel endgültig!

Saarlouis, Deutschland - Die Dohr-Personenschifffahrt hat heute auf ihrer Internetseite die Schließung des Betriebs bekannt gegeben. Dies bedeutet, dass keine Schifffahrten mehr stattfinden werden. Bereits zuvor wurden alle Hafen- und Saarschleifenrundfahrten mit dem beliebten Ausflugsschiff „Queen Wilma“ für das Jahr 2025 abgesagt. Die Gründe für diese Schritte sind vor allem Personalmangel und Krankheiten unter den Beschäftigten, wie Saarbrücker Zeitung berichtet.
Dieser Rückzug der Dohr-Personenschifffahrt zieht eine besorgniserregende Bilanz für die lokale Schifffahrt nach sich und spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen viele Unternehmen in der Branche konfrontiert sind. Der Fachkräftemangel ist ein zentrales Problem, das in der gesamten Schifffahrtsindustrie zunehmend deutlicher wird.
Technik gegen den Personalmangel
Um den Personalmangel zu bekämpfen, setzen einige Unternehmen auf innovative Technologien. Ein Beispiel hierfür ist das Schiff „Niedersachsen 2“, das fernsteuerbar durch den Elbe-Seitenkanal fährt. Der Kapitän steuert das 2.500 Tonnen schwere Schiff aus Duisburg, 400 Kilometer entfernt. Dieser sechmonatige Test soll die Reife der Fernsteuerungstechnik für Binnenschiffe überprüfen, wie die Stuttgarter Nachrichten berichtet.
Die Fernsteuerungstechnik könnte als Lösung für das akut wachsende Personalproblem in der Branche dienen. Während Binnenschiffer normalerweise 14 Tage am Stück unterwegs sind, könnten Fernsteuerer von einem geregelten Bürojob profitieren. Steffen Bauer, Chef der HGK Shipping, sieht in dieser Technik einen entscheidenden Hebel zur Steigerung der Attraktivität des Berufs in der Schifffahrt.
Zukunft der Schifffahrt
Die Reederei Rhenus plant zudem, bis 2030 ein eigenes System zur Fernsteuerung zu entwickeln und eine Vielzahl von Schiffen entsprechend auszurüsten. Herbert Berger, Geschäftsführer von Rhenus Schiffsmanagement, hebt hervor, dass dies zur Schaffung attraktiver Arbeitsplätze in der Branche beitragen kann. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder betont die Bedeutung der Binnenwasserstraße als Verkehrsträger mit freien Kapazitäten und warnt vor den schwerwiegenden Auswirkungen des Fachkräftemangels.
Die Entwicklungen in der Schifffahrt, wie die geplanten Fernsteuerungstechnologien, könnten einige der bestehenden Herausforderungen der Branche möglicherweise mildern. Dennoch bleibt die Schließung von Unternehmen wie der Dohr-Personenschifffahrt ein ernstzunehmendes Zeichen für die Schwierigkeiten, die die gesamte Schifffahrtsindustrie bewältigen muss.
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Ort | Saarlouis, Deutschland |
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