Vogelexkursion in Neunkirchen: Retten wir den Rotmilan?

Neunkirchen, Deutschland - Am 23. Mai 2025 führte die Ortsgruppe des BUND Naturschutz Neunkirchen a. Br. u. Umgebung eine Vogelexkursion am Gries durch, einer faszinierenden Wiesen- und Feldlandschaft im Norden von Neunkirchen, die durch Streuobstwiesen und biologischen Obstanbau geprägt ist. Unter der fachkundigen Leitung von Norbert Braun, einem Vogelexperten des BUND, hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, zahlreiche Singvögel zu entdecken, darunter die Klappergrasmücke, Mönchsgrasmücke, Goldammer, Amsel und Kohlmeise. Auch beeindruckende Greifvögel wie der Turmfalke und der Rotmilan wurden gesichtet.
Wiesentbote berichtet
Der Rotmilan, der größte heimische Greifvogel nach dem See- und Steinadler, kann eine Körpergröße von bis zu 70 cm und eine Spannweite von bis zu 165 cm erreichen. Trotz seiner beeindruckenden Größe ist der Rotmilan in Bayern stark gefährdet, hauptsächlich aufgrund von Lebensraumverlust und Kollisionen mit modernen Infrastrukturprojekten wie Strommasten und Windrädern, aber auch durch natürliche und menschliche Feinde. In den letzten Jahren gab es erfreulicherweise vermehrte Sichtungen dieses majestätischen Vogels in der Umgebung Neunkirchens.
Bedrohungen für den Rotmilan
Der Rotmilan sieht sich einem gewissen Druck durch verschiedene Bedrohungen ausgesetzt. Zu den natürlichen Feinden zählen andere große Greifvögel wie der Seeadler und der Habicht, sowie Bodenraubtiere, Parasiten und Krankheiten. Besondere Gefahren gehen zudem von der Zerstörung seines Lebensraums und moderner Technologien aus, die direkte Konflikte zwischen den Greifvögeln verursachen können, insbesondere für Jungvögel. Auch Luftangriffe durch Arten wie Wanderfalken und Sperber stellen eine ernsthafte Bedrohung dar.
Die intensive Landwirtschaft und Urbanisierung führen dazu, dass Lebensräume weiter schwindenden. Diese Veränderungen erhöhen das Risiko für Bodenangriffe auf Nester und gefährden damit die Fortpflanzung des Rotmilans. Neben dem Verlust von Lebensräumen beeinflussen auch chemische Mittel in der Landwirtschaft die Gesundheit dieser Vögel und stören die Nahrungskette.
Lebensräume und Naturschutz
Der Gries und der Ebersbacher Wald bieten nicht nur Lebensraum für viele Vogelarten, sondern sind auch wichtige Bereiche für die Landwirtschaft. Die geplante Umfahrung-West in der Region könnte diese wertvollen Landschaften ernsthaft gefährden und damit sowohl der Vogelwelt als auch den hier lebenden Menschen schaden. Die Ortsgruppe des BUND Naturschutz ruft zu einem Engagement für den Erhalt dieser Ökosysteme auf und bedankt sich bei den Teilnehmern der Exkursion für deren Interesse und Unterstützung durch Spenden.
Um den Schutz des Rotmilans und aller Vögel nachhaltig zu gewährleisten, sind Naturschutzprojekte, Monitoring und internationale Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung. Einzelne Bürger können dazu beitragen, indem sie ein Bewusstsein für diese Themen entwickeln und sich aktiv in Naturschutzorganisationen engagieren. Interessenvertretungen können auch als Plattformen dienen, um den Dialog über Arten- und Lebensraumschutz zu verstärken.
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Ort | Neunkirchen, Deutschland |
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