
Die Inzidenz von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hat in Deutschland alarmierende Ausmaße angenommen. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 686 FSME-Erkrankungen registriert, was die zweithöchste Zahl seit 2001 darstellt. Dies ist ein Anstieg von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die höchste Infektionsrate ist dabei in den südlichen Regionen Deutschlands, wie beispielsweise in Baden-Württemberg und Bayern, zu verzeichnen. Auch im Saarland wurde erneut ein FSME-Risikogebiet identifiziert. Der Saarpfalz-Kreis gehört damit zu den Gebieten, wo die Gefahr einer Infektion durch Zecken besonders hoch ist, so berichtet SR.de.
Die Übertragung des FSME-Virus erfolgt vorwiegend durch Zeckenstiche, wobei die Erreger nur kurze Zeit nach dem Stich über die Speicheldrüsen der Zecken in den menschlichen Körper gelangen. Dies unterscheidet sich deutlich von der Lyme-Borreliose, bei der das Risiko einer Übertragung mit der Dauer des Saugens steigt. Die Erkrankung äußert sich oft mit Symptomen wie Kopfschmerzen und Fieber, kann jedoch in schwereren Fällen zu Hirnhaut- oder Gehirnentzündungen führen.
Risikogebiete und Impfung
Die Aktualisierung der Risikogebiete für FSME erfolgt jährlich durch das Robert Koch-Institut (RKI), das auch detaillierte Karten zur Verbreitung von durch Zecken übertragenen Erkrankungen veröffentlicht. Die Risikogebiete umfassen nicht nur den Saarpfalz-Kreis, sondern auch Teile von Rheinland-Pfalz, wie den Kreis Birkenfeld. Diese umfassenden Daten sind für die Öffentlichkeit über die RKI-Website zugänglich, die beim Epidemiologischen Bulletin 9|2024 aktuelle Informationen bereitstellt. Laut nali-impfen.de sind FSME-Erkrankungen in Risikogebieten besonders für Menschen, die viel Zeit im Freien verbringen, relevant.
Um sich vor einer Infektion zu schützen, wird eine FSME-Impfung empfohlen. Diese Impfung bietet einen zuverlässigen Schutz für Personen, die in Risikogebieten leben oder sich dort häufig aufhalten. Neben der Impfung ist auch die Sensibilisierung für die Zeckensaison wichtig, die in Deutschland von März bis Oktober dauert, mit einer Hauptaktivität der Zecken zwischen April und Juni sowie September und November. Auch bei milden Wintertemperaturen können Zecken aktiv sein, wie das SWP.de feststellt.
Die Zunahme der FSME-Fälle sollte als Warnung verstanden werden. Da Zecken nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern auch in städtischen Parks und Gärten vorkommen, ist die Vorsicht überall geboten. Informationen zu den aktuellen FSME-Risikogebieten sind essentiell, um die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren und zu schützen.