Saarland

Stahlkampf in Völklingen: 3.000 Arbeiter fordern Zukunft für Branche!

Am 12. März 2025 versammelten sich in Völklingen, Rheinland-Pfalz, zwischen 2.000 und 3.000 Mitarbeiter der Stahlindustrie zu einer Demonstration. Diese Veranstaltung wurde notwendig, weil die Saarstahl AG Einsparungen in Millionenhöhe plant, was die Zukunft zahlreicher Arbeitsplätze gefährdet. Die Belegschaft ist besorgt über die Auswirkungen dieser Pläne, insbesondere da viele Arbeitnehmer bereits im Vorjahr Zugeständnisse gemacht hatten, um das Unternehmen zu unterstützen, das unter den Folgen der schwächelnden Automobilindustrie leidet, wie Lars Desgranges, der erste Bevollmächtigte der IG Metall Völklingen, betonte. Eine Betriebsversammlung soll um 13 Uhr stattfinden, um die Mitarbeiter über die weiteren Entwicklungen zu informieren. n-tv berichtet, dass das Unternehmen vorerst keine konkreten Pläne zu Höhe und Umfang der Einsparungen bekannt gegeben hat, jedoch aufgrund der weiterhin hohen Energiepreise und der ungünstigen Marktentwicklung handeln müsse.

Ein Unternehmenssprecher stellte klar, dass Kündigungen oder Standortschließungen nicht zur Debatte stehen, was den Arbeitnehmern etwas Aufatmen verschafft. Dennoch ist die Unsicherheit groß, da rund 3.000 Mitarbeiter im Saarland und insgesamt etwa 5.500 konzernweit bei Saarstahl beschäftigt sind.

Forderungen nach politischer Unterstützung

Die Demonstration hat auch das Ziel, politische Unterstützung von der künftigen Bundesregierung zu fordern, um die Stahlindustrie in Deutschland und Europa zu erhalten. Mit der Unterstützung von Gewerkschaften wie der IG Metall hoffen die Beschäftigten auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Industrie, die bereits stark unter Druck steht.

Die IG Metall fordert zudem in der anstehenden Tarifrunde eine Umsetzung der Vier-Tage-Woche in der Stahlindustrie. Dies würde bedeuten, dass die Arbeitnehmer nur noch vier Tage pro Woche bei vollem Lohn arbeiten würden. Die Wochenarbeitszeit soll von 35 auf 32 Stunden verkürzt werden. Dies könnte dazu beitragen, die Pipeline für neue Talente zu füllen und die Branche für junge Menschen attraktiver zu machen, während gleichzeitig der Verlust von Arbeitsplätzen durch den Umbau zur klimaneutralen Stahlproduktion eventuell gemildert werden könnte. Augsburger Allgemeine berichtet, dass die IG Metall positiv auf das Feedback zur Vier-Tage-Woche reagiert hat und einen mehrjährigen Übergangsprozess zur Einführung erwartet.

Stahlindustrie im Wandel

Die Stahlindustrie in Deutschland steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Deutschland produziert etwa 27% der Stahlproduktion in der EU und ist der größte Stahlproduzent innerhalb der Union. Mit rund 80.000 direkten Arbeitsplätzen und geschätzten 4 Millionen Arbeitsplätzen in stahlintensiven Branchen ist die Industrie von enormer Bedeutung. Im Jahr 2022 wurden 36,9 Millionen Tonnen Rohstahl produziert, was einen Rückgang gegenüber 2021 darstellt. Dennoch verzeichnete die Branche im selben Jahr einen Rekordumsatz von 55,2 Milliarden Euro, was die entscheidende Rolle der Stahlindustrie unterstreicht. Bauforumstahl hebt hervor, dass die Branche bis 2030 eine CO2-Einsparung von 40% anstrebt und langfristig eine klimaneutrale Stahlproduktion bis 2045 plant.

Insgesamt steht die Stahlindustrie in Deutschland also vor großen Herausforderungen, insbesondere angesichts der aktuellen Einsparungspläne und der notwendigen Umstellungen hin zu einer nachhaltigeren Produktion. Die Demonstrationen und Forderungen nach einer Vier-Tage-Woche könnten einen entscheidenden Beitrag leisten, um sowohl Arbeitsplätze zu sichern als auch die Branche für die zukünftigen Anforderungen im globalen Wettbewerb zu wappnen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
n-tv.de
Weitere Infos
augsburger-allgemeine.de
Mehr dazu
bauforumstahl.de

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