
Die Zeckensaison 2025 hat in Deutschland begonnen, was erneut das Risiko für FSME-Infektionen erhöht. Dies ist besonders relevant im Saarland, wo im vergangenen Jahr vier Fälle von FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) registriert wurden. Diese Viruserkrankung, die durch Zeckenstiche übertragen wird, kann schwerwiegende Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute verursachen. Besonders gefährdete Gruppen sind Personen, die sich häufig in der Natur aufhalten, wie etwa Forstwirte oder Landwirte.
Das Saarland gilt als eines der FSME-Risikogebiete, das aktuell in einer stabilen Risikoeinstufung verbleibt, ohne neue Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr. Der Saarpfalz-Kreis wurde entsprechend als Risikogebiet eingestuft, basierend auf den vom Saarländischen Wetterdienst gemeldeten Infektionszahlen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) wird ein Landkreis dann als Risikogebiet betrachtet, wenn über einen Zeitraum von fünf Jahren mehr Fälle festgestellt werden, als aufgrund einer Inzidenz von einem Fall pro 100.000 Einwohner pro Jahr zu erwarten sind.
Neueste Entwicklungen in Deutschland
Die aktualisierten Statistiken zeigen, dass im Jahr 2024 insgesamt 686 FSME-Erkrankungen gemeldet wurden, was die zweithöchste Anzahl seit 2001 darstellt. Der jährliche Medianwert liegt bei 352 Fällen, während die Rekordzahl von 718 Fällen im Jahr 2020 erreicht wurde. Gerhard Dobler, der Leiter des Nationalen Konsiliarlabors, warnt, dass eine FSME-Infektion praktisch überall in Deutschland möglich ist, und empfiehlt, das gesamte Land als Risikogebiet zu betrachten.
Impfempfehlungen und -schutz
Angesichts der steigenden Fallzahlen in verschiedenen Regionen sind die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission zu beachten. Besonders für Personen, die in Risikogebieten leben oder in Berufen arbeiten, die ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, ist eine FSME-Impfung dringend angeraten. Nicht nur aus individueller Sicht, sondern auch zur Reduzierung der Erkrankungen in der Bevölkerung ist eine höhere Impfquote entscheidend.
Die Daten zeigen, dass 99% der im Jahr 2023 gemeldeten FSME-Erkrankungen bei Personen auftraten, die entweder gar nicht oder unzureichend geimpft waren. Dies unterstreicht den Wert einer verstärkten Aufklärung über den Schutz durch Impfungen, insbesondere in Gebieten mit hoher Erkrankungslast. In diesem Kontext bleibt es entscheidend, Vorurteile gegenüber Impfungen abzubauen und die Bevölkerung aktiv über die Risiken von FSME zu informieren.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation in Deutschland, dass Informiertheit über FSME und Präventionsmaßnahmen, insbesondere durch Impfungen, von größter Bedeutung sind. Nur so können die Risiken, die mit der Zeckensaison verbunden sind, angemessen begegnet werden.