Saarpfalz-Kreis

Kaufland Homburg: Schock wegen Hygienemängeln – Filiale bleibt lange zu!

Die Kaufland-Filiale in Homburg bleibt aufgrund gravierender Hygienemängel bis voraussichtlich fünf bis sechs Monate geschlossen. Dies kündigte Kaufland-Chef Jochen Kratz an. Eine Wiedereröffnung sei im „späten Herbst“ 2025 geplant. Die Schließung folgt auf einen Bericht, der Mäusebefall und andere Mängel dokumentierte. Diese Hygienemängel wurden zuletzt von einer Reporterin aufgedeckt und führten bereits zu einem Ordnungswidrigkeitsverfahren, das gegen die Filiale eingeleitet wurde, wie sol.de berichtet.

Ursprünglich waren Renovierungsmaßnahmen für Mai 2025 geplant, die nun während der Schließzeit stattfinden sollen. Die Kosten für die Renovierung dürften sich im zweistelligen Millionenbereich bewegen. Rund 100 Mitarbeiter der Homburger Filiale werden während der Schließzeit bezahlt freigestellt und haben die Möglichkeit, in anderen Filialen zu arbeiten.

Hygienemängel und Reaktionen

Berichte, insbesondere von der RTL-Sendung „Team Wallraff“ und dem Magazin „Stern“, deckten unhaltbare Hygieneverhältnisse auf. So wurde unter anderem Mäusekot in der Nähe von Lebensmitteln in der Homburger Filiale entdeckt. Dies ist nicht die erste kritische Berichterstattung über die Filiale; schon seit Ende letzten Jahres ist der Schädlingsbefall bekannt und wurde bislang vom saarländischen Umweltministerium bearbeitet. Das Ministerium bestätigte, dass entsprechende Kontrollen stattfanden, um die Mängel zu beheben, berichtet sr.de.

Kaufland äußerte sich betroffen über die in der Berichterstattung dargestellten Bedingungen und erklärte, dass diese nicht den Unternehmensstandards entsprechen. Das Unternehmen plant nun umfassende Sanierungen, die den Austausch der Kühlmöbel, die Sanierung der Kundentoiletten und die Erneuerung der Sozialräume umfassen sollen. Daneben wurde das Führungspersonal in Homburg ausgetauscht, und die Filialleitung wurde kürzlich suspendiert.

Kontext und Unternehmensstrategie

Kaufland betreibt mehr als 770 Filialen in Deutschland und beschäftigt rund 90.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört zur Schwarz-Gruppe, die auch die Discounterkette Lidl umfasst. Zusammengenommen erwirtschaften Kaufland und Lidl einen beeindruckenden Jahresumsatz von rund 167 Milliarden Euro. In einer umfassenden Untersuchung wurden in 48 von 50 untersuchten Filialen Hygienemängel festgestellt, was die Notwendigkeit für die Sanierungspläne untermauert.

Hygienische Standards haben in der Lebensmittelbranche höchste Priorität und sind durch EU-Vorgaben klar geregelt. Diese Vorschriften, wie die EU-Verordnung (EG) Nr. 852/2004 und Nr. 853/2004, legen fest, dass Lebensmittel in allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen sicher sein müssen. Diese Regeln beinhalten auch Anforderungen an Schulungsmaßnahmen für das Personal, das mit Lebensmitteln umgeht, um sicherzustellen, dass alle Lebensmittel sicher und kundenfreundlich gehandhabt werden, wie auf bmel.de beschrieben.

Kaufland plant, fachliche Unterstützung hinzuzuziehen, um Abläufe sowie Schulungssysteme und Kontrollmechanismen zu überprüfen. In den kommenden drei bis vier Jahren sollen zudem Kühlgeräte in allen Filialen ausgetauscht werden, um den Hygienestandards gerecht zu werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
sol.de
Weitere Infos
sr.de
Mehr dazu
bmel.de

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