
Am 7. Februar 2025 wurde die ehemalige Schmelzerwaldschule in St. Ingbert nach einer umfassenden Sanierung als F-Bau dem Berufsbildungszentrum St. Ingbert (BBZ) übergeben. Die Investition des Saarpfalz-Kreises in Höhe von rund 13,7 Millionen Euro markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung moderner Ausbildungsbedingungen. Die Einweihungsfeierlichkeiten zogen zahlreiche Gäste an, darunter die Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot sowie der Landrat Dr. Theophil Gallo und Bürgermeisterin Nadine Backes. Schulleiterin Nicole Luckas hob die zentrale Rolle der dualen Bildung hervor und betonte, dass die Investition in die Berufsschule letztlich auch eine Investition in die Zukunft darstellt.
Nach Angaben von Homburg1 war der Schulbetrieb in dem 1964 errichteten Gebäude aufgrund rückläufiger Schülerzahlen im Schuljahr 2019/2020 eingestellt worden. Mit der Fertigstellung des neuen F-Baus, der aus einem Längs- und einem Querbau besteht, wird ein modernes Lernumfeld geschaffen, das den Anforderungen heutiger Bildungsansprüche gerecht wird.
Moderne Lernbedingungen
Die neuen Räumlichkeiten umfassen insgesamt zehn Klassen- und Kursräume, Fachsäle für verschiedene Fächer sowie sechs PC-Säle und multifunktionale Doppelräume. Jedes Zimmer ist mit moderner Technik und digitalen Tafeln ausgestattet, was dem digitalen Lernen Rechnung trägt. Auch der Verwaltungsbereich wurde neu gestaltet und bietet Lehrerarbeitsräume sowie Sanitäranlagen, die einschließlich eines behindertengerechten WCs zur Barrierefreiheit beitragen. Der Einbau eines Aufzugs ermöglicht zudem den Zugang für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
Landrat Dr. Theophil Gallo unterstrich während der Feier die Bedeutung zeitgemäßer Lernbedingungen und dankte den am Projekt beteiligten Unternehmen sowie dem Immobilienmanagement. Die Ministerin und die Bürgermeisterin schlossen sich diesen Dankesworten an und betonten die langfristige Bedeutung der Investitionen in Bildung.
Einwohner und Bildungsinvestitionen
Die Notwendigkeit solcher Bildungsinvestitionen wird nicht nur in St. Ingbert deutlich. Denn Wirtschaftsdienst berichtet, dass Deutschland im internationalen Vergleich zu wenig in Bildung investiert. OECD-Länder geben mit durchschnittlich 6,2% ihres BIP deutlich mehr aus als Deutschland, welches 2012 bei 5,3% lag. Diese Unterinvestition zeigt sich besonders stark im Primarbereich, wo Deutschland 6% unter dem OECD-Durchschnitt liegt.
Frühkindliche Bildungsinvestitionen sind besonders wirkungsvoll, um soziale Ungleichheiten zu reduzieren. Studien belegen, dass Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien von frühen Bildungsangeboten profitieren. Dennoch gibt es in Deutschland regionale Unterschiede in der Qualität der Angebote, die weitere Bildungsungleichheiten fördern können.
Die Projekte wie die Sanierung des BBZ in St. Ingbert sind daher nicht nur Baumaßnahmen, sondern auch wichtige Schritte hin zu einer gerechteren und qualitativ hochwertigeren Bildung. Der Bitten um Verständnis für die während der Bautätigkeiten möglicherweise entstehenden Unannehmlichkeiten zeigt auch die Herausforderungen, die mit solchen Investitionen verbunden sind. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass diese neuen Lernräume und Investitionen dazu beitragen, die Bildungslandschaft nachhaltig zu verändern.