
Autobahnen im Saarland präsentieren sich in einem vergleichsweise guten Zustand, wie ein Bericht der Saarbrücker Zeitung auf Basis von Daten des Bundesverkehrsministeriums zeigt. Der Bericht, abgefragt von Parlamentariern der Grünen, ergibt, dass 63 Prozent der Fernstraßen im Saarland im Jahr 2020/21 in gutem oder sehr gutem Zustand sind. Dies stellt den Spitzenwert unter den 13 Flächenländern dar.
Im Detail sind 16 Prozent der Strecken im Saarland als schlecht oder sehr schlecht eingestuft. 11 Prozent der Autobahnen befinden sich im mittleren Zustand, während für 10 Prozent der Strecken keine Bewertung vorliegt. Thüringen und Schleswig-Holstein folgen im Ranking mit jeweils 62 Prozent guter oder sehr guter Straßenverhältnisse. Im Gegensatz dazu belegen Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen die letzten Plätze, wo weniger als die Hälfte der Autobahnen in einem guten oder sehr guten Zustand kategorisiert ist.
Überblick über das deutsche Straßennetz
- Überörtlicher Verkehr: 229.556 km
- Bundesfernstraßen: 50.982 km
- Landes- und Staatsstraßen: 86.751 km
- Kreisstraßen: 91.823 km
- Sonstige Straßen (geschätzt): etwa 600.000 km
Im Rahmen der Bundesfernstraßen gibt es zudem 39.818 Brücken, wovon 17.976 auf Bundesautobahnen und 21.842 auf Bundesstraßen entfallen. Die Investitionen in den Instandhaltungsbereich sind besonders relevant, wie auch der Bauindustrie betont. Der Bundesverkehrswegeplan 2016-2030 legt einen klaren Schwerpunkt auf die Instandhaltung.
Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur
Die Bundesregierung hat auf die Veränderungen in den Investitionen im Verkehrssektor reagiert. Während im Jahr 2005 noch zwei Drittel der Investitionen in Neubauten flossen, sind es 2023 nur noch ein Drittel. Für die Ertüchtigung von Brücken im Bundesfernstraßennetz sind 13 Milliarden Euro vorgesehen, während im Schienenbereich bis 2029 insgesamt 51 Milliarden Euro für die Sanierung und Erhaltung des Schienennetzes eingeplant sind.
Für 2024 werden 10,8 Milliarden Euro für die Erhaltung bereitgestellt, was ein Drittel mehr als im Vorjahr darstellt. Diese Erhöhungen sind notwendig, insbesondere angesichts des wachsenden Investitionsrückstandes von 25 auf 48 Milliarden Euro zwischen 2011 und 2023. Laut dem Deutschen Institut für Urbanistik haben nur 37 Prozent der Kommunen in den letzten fünf Jahren die Unterhaltung ihrer Verkehrsinfrastruktur gewährleisten können und viele erwarten, dass sich der Rückstand in den kommenden fünf Jahren weiter erhöhen wird.
Die Situation verdeutlicht die Herausforderungen einer jeden Kommune, die oft nicht über die erforderliche Finanzkraft verfügt, um eine adäquate Verkehrsinfrastruktur zu fördern und aufrechtzuerhalten. Ein zusätzlicher Investitionsbedarf von 347 Milliarden Euro wurde für die kommunale Verkehrsinfrastruktur ermittelt, um den aktuellen Mängeln entgegenzuwirken.