
Der Ortsverband Saarbrücken Mitte von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN hat sich in einer Aktion am Saarbrücker Hauptbahnhof für die Bahnhofsmission engagiert. Diese Hilfe fand besonders in der Weihnachtszeit große Beachtung und thematisierte die unzureichende Anzahl an Schlafplätzen für wohnungslose Frauen in der Region. Wie Saarnews berichtet, ist die Bahnhofsmission, die von Diakonie und Caritas betrieben wird, auch während der Feiertage aktiv und bietet zwischen Gleis 5 und 12 einen warmen Aufenthaltsort für Reisende sowie für einsame oder bedürftige Menschen.
Die Co-Vorsitzende der Grünen, Judith Rachel, übergab im Rahmen dieser Aktion Kuchen und Gebäcktüten von der Bäckerei Heil an die Stammgäste. In Gesprächen mit Thorsten Junk, dem Koordinator der Bahnhofsmission, betonte Rachel die Notwendigkeit, Hilfesuchende an soziale Einrichtungen weiterzuvermitteln. Sie wies darauf hin, dass es Engpässe bei Schlafplätzen für Frauen gibt und forderte von der Stadtverwaltung und der Landesregierung, mehr Schlafmöglichkeiten für wohnungslose Frauen zu schaffen.
Ein Jahrhundert Bahnhofsmission
Die Bahnhofsmission Saarbrücken wird im Jahr 2025 ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Ursprünglich gegründet, um jungen Frauen bei der Arbeitssuche zu helfen, hat sie sich mittlerweile als offene Anlaufstelle für alle Reisenden etabliert. Die enge Zusammenarbeit mit sozialen Diensten in Saarbrücken wird als besonders wichtig erachtet. Unterstützung für die Bahnhofsmission kann durch Sachspenden wie gemahlenen Kaffee oder durch ehrenamtliches Engagement geleistet werden. Weitere Informationen sind unter den Angeboten der Diakonie Saar erhältlich.
Die Problematik unzureichender Unterkünfte für Frauen ist jedoch nicht nur auf Saarbrücken beschränkt. Auch in München wurde eine akute Notlage für Frauen festgestellt. Hier bietet die Bahnhofsmission seit April 2023 eine 24/7-Übernachtungsmöglichkeit für Frauen in sozialen Schwierigkeiten oder Krisen an, einschließlich deren Kinder. Während der Nacht ist diese Einrichtung oft der einzige Ort, an dem Frauen in Not eine Unterkunft finden können, wie die Bahnhofsmission München ausführt.
Im Jahr 2019 verzeichnete die Bahnhofsmission in München 1212 Übernachtungen, darunter 123 für Kinder. Die Leiterin der Katholischen Bahnhofsmission, Bettina Spahn, hebt hervor, dass die Schaffung sicherer Übernachtungsmöglichkeiten für Frauen sowie die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse wie Hygiene, Essen und Kleidung von entscheidender Bedeutung sind. Barbara Thoma, die Leiterin der Evangelischen Bahnhofsmission, betont die Dringlichkeit, die bestehende Lücke im sozialen Hilfesystem zu schließen.
Gemeinsame Herausforderungen
Die Schaffung von Schutzräumen für Frauen in Not war eine notwendige Antwort auf die Schwierigkeiten, mit denen viele konfrontiert sind. Auch wenn in München bereits Fortschritte erzielt wurden, bleibt der Bedarf in Städten wie Saarbrücken beständig hoch. Die Grünen rufen daher dazu auf, den Dialog mit der Stadtverwaltung zu intensivieren und gemeinsam Lösungen zu finden, um die Situation von wohnungslosen Frauen zu verbessern.
Die Entwicklungen in beiden Städten verdeutlichen die Herausforderungen im sozialen Hilfesystem und die Notwendigkeit, mehr Plätze zur Verfügung zu stellen. Vor allem der Schutz von Frauen muss in den Fokus der politischen Diskussionen gerückt werden.