
Im aktuellen Semester haben Studierende in Saarbrücken mit durchschnittlichen Mieten von 425 Euro für ein WG-Zimmer zu kämpfen. Dies stellt einen Anstieg von 25 Euro im Vergleich zum vorherigen Wintersemester dar. Diese Informationen stammen aus einer umfassenden Analyse des Moses Mendelssohn Instituts (MMI), das zusammen mit der Plattform wg-gesucht.de die Mietpreise an Hochschulstandorten in Deutschland untersucht hat
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Blickt man auf die bundesweiten Durchschnittswerte, so liegt dieser bei 493 Euro für ein WG-Zimmer. München führt die Liste mit den höchsten Mietkosten an, wo Studierende tief in die Tasche greifen müssen: Hier kosten die Zimmer im Schnitt 800 Euro. Am unteren Ende der Skala steht Chemnitz mit lediglich 265 Euro. Innerhalb von Rheinland-Pfalz variieren die Preise erheblich; in Mainz zahlen Studierende etwa 530 Euro, während es in Landau in der Pfalz etwa 370 Euro sind.
Entwicklung der Wohnkosten
Die steigenden Mietkosten sind nicht nur auf Saarbrücken beschränkt. Insgesamt müssen Studierende zum Beginn des Wintersemesters 2024/2025 im Schnitt mit 489 Euro für ihre Wohnkosten rechnen, was einem Anstieg von 3,6 Prozent oder 17 Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg betrifft die 88 deutschen Hochschulstandorte mit mehr als 5.000 Immatrikulierten, wobei 75 Prozent der Studierenden in Städten wohnen, in denen die Wohnkostenpauschale von 380 Euro des BAföG nicht ausreicht.
Besonders in 37 Standorten, die insgesamt mehr als 1,3 Millionen Studierende beherbergen, gibt es kein einziges Zimmer, das im Rahmen der BAföG-Vorgaben angeboten wird. Dies hat zu einem dringenden Appell geführt, mehr budgetorientierte Wohnungen und Wohnheimplätze zu schaffen.
Lösungsansätze für die Wohnungsnot
Die Notwendigkeit einer Stabilisierung der Mietpreise wird zunehmend laut. Bisher wurden die Wohnkostenpauschalen des BAföG auf 380 Euro erhöht, dennoch sind viele Studierende mit höheren Mietkosten konfrontiert. Dr. Brauckmann, ein Expertenstimme auf diesem Gebiet, hebt hervor, dass die Anpassung der Wohnkostenpauschalen an die regionalen Gegebenheiten eine essentielle Maßnahme darstellt. Zudem wurde ein Rückgang von 73 auf 66 Standorte verzeichnet, an denen die WG-Zimmer über der Wohnkostenpauschale liegen.
Abgesehen von den Preisanstiegen in großen Hochschulstädten, die etwa in Berlin bei 650 Euro, in München von 750 auf 790 Euro, in Köln von 570 auf 600 Euro und in Hamburg von 600 auf 620 Euro stiegen, bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der Kaltmieten und der Entwicklung von Neben- sowie Betriebskosten bestehen. Um dem Wohnraummangel entgegenzuwirken, wurde über öffentliche Förderprogramme für preisgebundenen Wohnraum als potenzielle Lösung nachgedacht.
Die Gesamtlage verdeutlicht die Herausforderung, vor der viele Studierende in Deutschland stehen. Während die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum stetig wächst, bleibt der Markt hinter den Bedürfnissen zurück. Der Appell an die Verantwortlichen lautet daher: Handeln ist dringend geboten.