Saarbrücken

Masern-Impfquote in Deutschland: Rund 20.800 Kinder ungeschützt!

In Deutschland bleibt der Masernschutz bei Kindern trotz der seit 2020 bestehenden Impfpflicht unzureichend. Ein Bericht von wir-sind-mueritzer.de zeigt, dass im Jahr 2022 lediglich 87% der Zweijährigen über einen vollständigen Masernimpfschutz verfügten. Dies stellt zwar eine Steigerung von etwa 8 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019 dar, dennoch liegt die Impfquote weit hinter dem erforderlichen Ziel von 95% für eine Herdenimmunität.

Obwohl die Impfpflicht zu einer Erhöhung der Impfquote geführt hat, gibt es in verschiedenen Bundesländern substanzielle Unterschiede. Sachsen (77%), Baden-Württemberg (84%) und Bayern (85%) fallen deutlich unter den Bundesschnitt. Besorgniserregend ist, dass etwa 5% der im Jahr 2020 geborenen Kinder in Deutschland keinerlei Masernimpfung erhalten haben. Diese hohen Impflücken gefährden nicht nur die Gesundheit der Kinder, sondern erhöhen auch das Risiko für regionale Masernausbrüche.

Aktuelle Entwicklungen und Fallzahlen

Im Jahr 2023 wurde ein moderater Anstieg der Masernfälle in Deutschland verzeichnet. Laut RKI wurden vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 insgesamt 79 Masernfälle gemeldet, im Vergleich zu nur 15 Fällen im Jahr 2022. Besonders alarmierend ist, dass 34 der 78 behandelten Masernfälle im Krankenhaus versorgt werden mussten.

Die Inzidenz der Masern bleibt seit 2020 unter der von der WHO definierten Grenze von 1 Fall pro 1 Million Einwohner. Dennoch zeigt ein Blick auf die Fallzahlen der letzten Jahre, dass es weiterhin Herausforderungen gibt. Im Jahr 2012 beispielsweise wurde mit 165 Fällen ein Höchststand erreicht, während 2020 nur 76 Fälle gemeldet wurden. Diese Entwicklung verdeutlicht die Fortschritte, aber auch die verbleibenden Risiken.

Impfquoten und regionale Unterschiede

Die Daten des RKI belegen, dass die Impfquoten bei anderen empfohlenen Schutzimpfungen in Deutschland ebenfalls nicht die angestrebten Werte erreichen. Für die Grundimmunisierung wurden keine der erforderlichen Quoten für 13 empfohlene Impfungen erreicht. Die Impfraten für Masern, Mumps und Röteln haben sich zwar verbessert, doch viele Kinder sind nach wie vor unzureichend geschützt.

Ein weiterer besorgniserregender Punkt ist, dass rund 8% der Kinder nur eine der empfohlenen zwei Impfdosen in den ersten zwei Lebensjahren erhalten. Das bedeutet, dass fast 3% der im Jahr 2020 geborenen Kinder vollständig ungeimpft sind, was einer Zahl von etwa 20.800 Kindern entspricht. Der höchste Anteil dieser ungeimpften Kinder findet sich in Bayern und Baden-Württemberg, mit jeweils rund 4%, während Brandenburg mit 1,5% den niedrigsten Anteil aufweist.

Insgesamt zeigt sich, dass die Einführung der Impfpflicht einen positiven Einfluss auf die Impfquoten hatte, jedoch müssen weitere Schritte unternommen werden, wie Impfkampagnen und umfassendere Aufklärung, um Impfvorbehalten entgegenzuwirken und die Gesundheit der Kinder in Deutschland zu sichern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
wir-sind-mueritzer.de
Weitere Infos
rki.de
Mehr dazu
rki.de

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