
Am 9. Februar 2025 wurde ein schockierendes Droh-Video veröffentlicht, das sich gegen die Fans des 1. FC Saarbrücken richtete. Der Urheber, ein junger Mann, der alkoholisiert ein Heimspiel des FCS besucht hatte, äußerte in dem Video erhebliche Aggressionen. Diese Reaktion folgte auf das Zerkratzen seines Autos, das vorher in der Reparatur gewesen war. Laut Blaulichtreport Saarland hat der Mann inzwischen Reue gezeigt und ein Entschuldigungsvideo zugesendet, in dem er seine unangebrachten Worte und Drohungen anerkennt. Er erläutert, dass Emotionen keine Entschuldigung für sein Verhalten darstellen und entschuldigt sich ausdrücklich bei denjenigen, die er verletzt hat.
In seinem Entschuldigungsvideo betont der junge Mann, dass er in einem Bereich geparkt hatte, der anscheinend nur für FCS-Fans zugänglich war, erkennt jedoch an, dass dies kein Rechtfertigungsgrund für seine Beleidigungen ist. Die Redaktion, die das ursprüngliche Video veröffentlicht hatte, hat sich entschieden, diesen Beitrag zu löschen und nur das Update mit der Entschuldigung des Täters zu veröffentlichen.
Strafen für Fehlverhalten im Stadion
Parallel zu diesem Vorfall hat das DFB-Sportgericht strenge Strafen gegen den 1. FC Saarbrücken und andere Vereine aufgrund von Fehlverhalten ihrer Fans verhängt. Laut Kicker muss der FCS eine Geldstrafe von 66.505 Euro zahlen. Dies geschah wegen verschiedener Vorfälle, die sich während des 2:0-Heimsiegs gegen Hansa Rostock am 22. Oktober ereigneten. Ursprünglich hatten rund 50 Fans unkontrolliert ins Stadion gestürmt, und bereits vor Spielbeginn wurden 73 Blinker und eine bengalische Fackel gezündet, was zu einer Verzögerung des Spielbeginns führte.
Insgesamt gab es während der Veranstaltung 71 pyrotechnische Gegenstände, darunter zwei Unterbrechungen des Spiels aufgrund von weiteren Bengalos. Auch Energie Cottbus (21.100 Euro) und der TSV 1860 München (8.400 Euro) wurden für ähnliche Vorfälle bestraft, die am gleichen Wochenende stattfanden.
Konflikte rund um Pyrotechnik
Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die anhaltenden Konflikte zwischen Fans und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) bezüglich der Sicherheit und der Verwendung von Pyrotechnik im Fußball. Wie Sportschau beschreibt, hat der DFB seit der Saison 2018/2019 seine Strafen aufgrund von Pyrotechnik mehr als verdoppelt, was in der Saison 2022/2023 zu Strafzahlungen von über 7 Millionen Euro führte.
Die Diskussion um die Legalisierung von Pyrotechnik in Stadien gewinnt international an Fahrt. In Norwegen beispielsweise wurde ein Pilotprojekt zur Legalisierung unter strengen Auflagen gestartet, wo Fans über 18 Jahren unter bestimmten Bedingungen Pyrotechnik abbrennen dürfen.
Die Soziologin Stephanie Moldenhauer hinterfragt die Wirksamkeit der Strafen und ruft zu einem Umdenken in der Verbots- und Bestrafungspolitik auf. Der Chemnitzer FC fordert ähnliche Reformen in Deutschland. Hohe Strafen könnten existenzgefährdend für viele Klubs sein. Ein Umdenken scheint notwendig – sowohl in der Strafpraxis als auch im Umgang mit der Fan-Kultur im Fußball.