Saarland

Preise für Agrarland steigen: West überholt Ost deutlich!

Der Trend steigender Preise für landwirtschaftliche Flächen in Deutschland setzt sich weiterhin fort. Der durchschnittliche Preis für Agrarland stieg im Jahr 2023 auf 33.400 € je Hektar, was einem Anstieg von 5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. In 2022 lagen die Bodenpreise bereits 8 % höher als im Vorjahr, wie TopAgrar berichtet. Diese Entwicklungen sind sowohl regional als auch qualitativ unterschiedlich ausgeprägt.

Das frühere Bundesgebiet zeigt im Durchschnitt einen höheren Kaufpreis von 49.800 € je Hektar im Vergleich zu Ostdeutschland, wo der Preis bei 17.000 € je Hektar liegt. Besonders stark war der Anstieg der Bodenpreise in Schleswig-Holstein mit einem Plus von 41 %. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Bundesländer Sachsen, Saarland und Baden-Württemberg rückläufige Preise.

Verkäufe und Flächenwechsel

Im Jahr 2023 wechselten insgesamt 61.800 Hektar landwirtschaftlicher Flächen den Eigentümer, was einem Anstieg von 4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dabei macht die Verkaufsfläche weniger als 0,4 % der gesamten Agrarfläche Deutschlands aus. Im früheren Bundesgebiet wurden 30.800 Hektar verkauft, was einer Zunahme von 2 % entspricht, während in Ostdeutschland eine Verkaufsfläche von 31.000 Hektar (+6 %) verzeichnet wurde.

Die höchsten Kaufpreise werden in Bayern registriert, bei Durchschnittspreisen von 139.100 € in Niederbayern und 131.100 € in Oberbayern. Nordrhein-Westfalen zeigt ebenfalls hohe Werte, mit 129.300 € in Münster und 102.000 € in Düsseldorf. Am anderen Ende der Skala liegen die Preise im Saarland mit 10.800 €, im Regierungsbezirk Dresden mit 11.600 € und in Brandenburg mit 12.500 €.

Pachtpreise und -flächen

Rund 60 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Deutschland sind Pachtflächen, während 38 % selbst bewirtschaftete Eigenflächen sind. Die Pachtflächenanteile variieren stark: In Westdeutschland liegt er bei 57 % (2013: 55 %), in Ostdeutschland ist der Anteil sogar höher, mit 66 % (2013: 71 %). Diese Unterschiede sind insbesondere auf die regionalen Gegebenheiten und die wirtschaftliche Ausrichtung der Betriebe zurückzuführen.

Die durchschnittlichen Pachtpreise für Ackerland liegen 2023 bei 407 € je Hektar und für Dauergrünland bei 212 € je Hektar. Besonders hohe Pachtpreise werden für Wein- und Obstanbauflächen gefordert, mit Spitzenwerten von 1.122 € je Hektar. Nordrhein-Westfalen führt mit den höchsten Pachtpreisen für Ackerland, nämlich 659 €, gefolgt von Niedersachsen mit 643 € und Schleswig-Holstein mit 571 €.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Bodenpreise und Pachtpreise kontinuierlich steigen, was die Position der Landwirtschaft in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt reflektiert. Die Pachtausgaben stiegen 2023 auf 4,0 Milliarden €, verglichen mit 2,8 Milliarden € im Jahr 2013, und zeigen die dynamische Entwicklung der landwirtschaftlichen Märkte in Deutschland. Die Landwirtschaftlichen Direktzahlungen jedoch sanken auf 4,4 Milliarden €, was auf eine rückläufige Tendenz im langjährigen Vergleich hinweist, wie die Daten des BMEL-Statistik belegen.

Die Preisdynamiken bei landwirtschaftlichem Boden sind nicht nur für die Landwirte von zentraler Bedeutung, sondern auch für die regionale Wirtschaft insgesamt. Der Bodenkapitalstock der deutschen Landwirtschaft beläuft sich auf 46,5 Milliarden € und bildet eine unverzichtbare Grundlage für die Agrarproduktion. Die Komplexität der Marktentwicklung und der Einfluss von regionalen Gegebenheiten sind weiterhin wichtige Themen in der Agrarpolitik und betrieblicher Planung.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
topagrar.com
Weitere Infos
bmel-statistik.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert