Neunkirchen

Handgranate in Breitenau gefunden: Unbekannte Gefahr im Müll!

Bei der Schrottsammlung des Reinhalteverbands „Grüne Tonne“ in Breitenau, Bezirk Neunkirchen, wurde kürzlich eine gefährliche Entdeckung gemacht: Ein Baggerfahrer fand eine Handgranate im Abfallhaufen. Sofort alarmierte er die Polizei sowie den Entminungsdienst, der die gefährliche Munition sicher entfernte. Die Polizei konnte die Granate schnell identifizieren; es handelte sich um eine Übungsgranate, die keine unmittelbare Gefahr darstellt. Der Entminungsdienst übernahm die Granate und vernichtete sie. Bislang bleibt unklar, wer für die unsachgemäße Entsorgung verantwortlich ist.

Gerd Hettlinger, Geschäftsführer des Reinhalteverbands, äußerte sich besorgt über diese verantwortungslose Müllentsorgung. Ein ähnlicher Vorfall hatte bereits in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt. Ein weiteres, gravierendes Problem sind die alten Lithium-Ionen-Batterien von E-Rollern und E-Fahrrädern, die ebenso im Hausmüll entsorgt werden. Diese Batterien können, sobald sie beschädigt oder falsch behandelt werden, leicht Feuer fangen. Dies stellt eine erhebliche Gefahr für die Mitarbeiter der Abfallentsorgung dar.Krone berichtet, dass Hettlinger dringend appelliert, solche Batterien immer an Sammelstellen abzugeben.

Brandgefahr durch Lithium-Ionen-Akkus

In Hessen ist die Problematik von falsch entsorgten Lithium-Ionen-Akkus besonders akut. Es kam häufig zu Bränden in Müllwagen und Sortierhallen, ausgelöst durch E-Bike-Akkus und andere technische Geräte. So berichteten Stephan Pauluth und Ludwig Swidersky von einem Vorfall, bei dem ein brennender Akku im Müllwagen eine Stichflamme erzeugte. Der Fahrer konnte gerade noch rechtzeitig den Wagen verlassen und die Feuerwehr alarmieren. Diese musste den Akku in einen Wasserkasten legen, da er sich nicht einfach löschen ließ. Solche Fehlwürfe führen laut dem Bundesverband der Entsorgungswirtschaft (BDE) täglich zu etwa 30 Bränden in Deutschland.Hessenschau schätzt, dass diese Brände jährlich Millionenschäden verursachen.

Angesichts der steigenden Anzahl von E-Bikes und der damit verbundenen Akkufälle in den letzten zehn Jahren ist dringend Handlungsbedarf geboten. Frank Fischer, Sprecher der Wiesbadener Entsorgungsgesellschaft ELW, verkündete, dass sie mit einem Anstieg der Brände rechnen, da viele E-Bike-Akkus nun am Ende ihrer Lebensdauer erreicht sind. Dabei warnten die Feuerwehr Wiesbaden und andere Kooperationspartner eindringlich vor den katastrophalen Folgen, sobald ein Akku maschinell zusammengepresst wird.

Notwendige Maßnahmen zur Entsorgung

Die Einsatzkräfte sind im Notfall oft auf ihre eigenen Fähigkeiten angewiesen, um mit den Gefahren der Lithium-Ionen-Batterien umzugehen. In Frankfurt beispielsweise berichtet die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH von täglichen Bränden in Sortieranlagen, die durch unsachgemäße Entsorgung von Geräten mit Batterien ausgelöst werden. Auch die Meinhardt Städtereinigung in Hofheim bestätigt ein erhöhtes Aufkommen von Lithium-Ionen-Zellen durch Fehlwürfe in verschiedenen Müllarten.Remondis erläutert, dass Lithium-Ionen-Akkus in zahlreichen Alltagsgeräten wie E-Autos, Handys und Laptops eingesetzt werden und mit der zunehmenden Elektrifizierung ihrer Verwendung die Menge an batteriebetriebenen Abfällen ansteigt.

Die Lebensdauer von Geräten mit Lithium-Ionen-Akkus beträgt in der Regel drei bis fünf Jahre, während Industriebatterien sogar eine Lebensdauer von mehr als acht Jahren erreichen können. Um die wiederverwendbaren Batterien effizient im Kreislaufsystem zu integrieren, sind Lösungen für die Rücknahme und Verwertung erforderlich. Der BDE fordert daher ein Pfandsystem und unterstützt die Einführung eines geplanten Verbots von Einweg-E-Zigaretten mit Lithium-Ionen-Akkus, was am 22. November 2024 vom Bundesrat beschlossen wurde.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
krone.at
Weitere Infos
hessenschau.de
Mehr dazu
remondis-entsorgung.de

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