
Michael Marx, ein hochgeschätzter Musiker, verstarb am 1. August 2022. Zu seinen Ehren findet am 27. April 2025 um 18 Uhr ein Konzert statt, das von Freunden und Mitmusikern organisiert wird. An diesem Abend werden Künstler wie Helmut Eisel, Nino Deda, Stefan Engelmann und Amby auf der Bühne stehen. Die Tickets sind im Villa Fuchs Ticketbüro in der Merziger Stadthalle sowie in allen Ticket Regional Vorverkaufsstellen erhältlich. Der Kontakt läuft über die Telefonnummer (0 68 61) 9 36 70.
Die Veranstaltung wird vom Kreiskulturzentrum Villa Fuchs und der Gemeinde Losheim am See organisiert und feiert das musikalische Erbe von Michael Marx. Bekannte Stücke, die die Musiker gemeinsam mit Marx gespielt haben, sollen aufgeführt werden. Michael Marx war für seine tief berührende Stimme und seine Gitarrenklänge bekannt und war sowohl im mehrstimmigen Gesang als auch in der Klezmermusik aktiv. Besonders prägend für die Klezmermusik war die Zusammenarbeit mit Helmut Eisel, mit dem er seit 1989 durch Europa und Israel tourte.
Künstlerische Verbindungen
Helmut Eisel und Nino Deda führten viele Jahre Klezmer-Konzerte durch, oftmals gemeinsam mit Stefan Engelmann und Michael Marx. Bei verschiedenen Gesangsprojekten, darunter „Lieder der Poesie“, fanden die Musiker immer wieder zusammen. Eisel hat zudem das Album „Prayer“ veröffentlicht, das eine persönliche Reise durch die Trauer um Michael Marx darstellt. Diese CD, die ursprünglich als unterhaltsames Projekt geplant war, entwickelte sich nach Marx‘ Tod in eine tiefere Richtung.
In der Zusammenarbeit mit Birke Falkenroth und Sebastian Voltz umfasst die CD sowohl melancholische Balladen als auch fröhliche Freilachs, die Lebensfreude vermitteln. Eisel beschreibt die Musik als essenziellen Rettungsanker in der Zeit des Verlustes. Das Trio „Helmut Eisel & JEM“ wird mit dem jungen Gitarristen Gilles Grethen fortgesetzt, da Eisel die Notwendigkeit spürt, die musikalische Tradition trotz der Trauer fortzuführen.
Klezmermusik als kulturelles Erbe
Klezmermusik hat ihre Wurzeln in den jüdischen Gemeinschaften Osteuropas und wird traditionell bei Hochzeiten und fröhlichen religiösen Feierlichkeiten gespielt. Der Begriff „Klezmer“ stammt aus dem Hebräischen „kli zemer“, was „Instrument des Gesangs“ bedeutet, und bezeichnete ursprünglich Musiker mehr als Instrumente. Über die Jahrhunderte entwickelte sich die Klezmermusik weiter, beeinflusst durch verschiedene Kulturströme und wurde zu einem wichtigen Teil des kulturellen Lebens der jüdischen Gemeinde.
Die Musik spiegelt oft eine Mischung aus polnischen, rumänischen und gypsy Einflüssen wider. Historisch gesehen spielten jüdische Musiker sowohl für jüdische als auch für nicht-jüdische Zuhörer und trugen so zur Schaffung kultureller Brücken bei. Nach einem Rückgang der Beliebtheit der Klezmermusik nach dem Zweiten Weltkrieg begann in den 1970er und 1980er Jahren eine Renaissance des Interesses an der jüdischen Kultur, was auch zu einem Wiederaufleben der Klezmermusik führte.
Heute ist dies eine lebendige Musikform, die sich ständig neu erfindet. Traditionelle Besetzungen umfassen Violinen, Klarinetten, Flöten und Percussion, wobei immer häufiger moderne Instrumente einfließen. Die Klezmermusik ist bekannt für ihren melodischen Reichtum, die Ornamentierung und die Improvisation, wodurch sie einen besonderen Ausdruck der Lebensfreude und Emotionalität erhält.