
Am 2. März 2025 fand im Neunkircher Rathaus eine lebhafte Veranstaltung der Karnevalsvereine statt, bei der die Vorfreude auf die Karnevalszeit umfassend zum Ausdruck kam. Steven Thom von den Knallerbsen kritisierte das unentschuldigte Fehlen eines AfD-Mitglieds im Rat, während er den neu eingeführten kommunalen Ordnungsdienst ironisch als „supertolle Alternative“ bezeichnete. Zudem forderte Thom zügiges Handeln zur Sanierung der Reha-Klinik, um einem möglichen Zusammenfallen des Gebäudes vorzubeugen.
Ein weiterer Punkt, den Thom ansprach, war das Interesse des ADAC an der unzureichend sanierten Holperstrecke in der Kapellenstraße, die möglicherweise als Teststrecke für Stoßdämpfer dienen könnte. Andreas Kuhn, Präsident der Eicherten, schlug vor, das Reha-Klinik-Gebäude in ein Naherholungsheim umzubauen und übergab dem Bürgermeister symbolisch einen Vorschlag-Hammer, um auf die Dringlichkeit des Umbaus hinzuweisen.
Karneval und Gemeinschaft
Die Veranstaltung wurde von Christoph Meiser, Präsident der Ischele, eröffnet, der eine „schöne Faasendzeit“ resümierte und die Bedeutung des Spaßes in den Vordergrund stellte. Die Präsidentin der Knallerbsen lobte den Zusammenhalt unter den Karnevalisten, selbst in Zeiten von Krankheiten und Ausfällen. Bürgermeister betonte die Spitzenleistungen der drei Vereine als „grenzt an Perfektion“.
Tanja und Thomas Theis von den Eicherte erzählten humorvollen Anekdoten über ihre pubertierenden Kinder und eine fiktive Wohngemeinschaft. Der Büttenredner Jan Guthörl von der Ischele gab Tipps zum Verfassen von Büttenreden und sorgte mit seinen Geschichten für zahlreiche Lacher. Anwesend waren auch die Prinzenpaare und die Teenstarprinzessin der Knallerbsen und Eicherte, die der Veranstaltung ihren festlichen Stempel aufdrückten.
Traditionen des Karnevals
Der Karneval, auch bekannt als Fastnacht oder Fasching, ist eine der wichtigsten Traditionen in Deutschland und wird oft als die „fünfte Jahreszeit“ bezeichnet. Im Jahr 2014 wurden der rheinische Karneval sowie die schwäbisch-alemannische Fastnacht von der UNESCO in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Der Karneval ist nicht nur ein Ausdruck von Freude, sondern auch tief in der christlichen Tradition verwurzelt, die vor der 40-tägigen Fastenzeit gefeiert wird.
Wichtige Bestandteile des Karnevals sind Straßenumzüge, bunte Kostüme und fetzige Musik, die jede Region in Deutschland unterschiedlich interpretiert. An diesen Festlichkeiten sind kulturelle Bräuche, heidnische Elemente und Vielfalt ein zentraler Aspekt. Politische Aspekte finden ebenfalls ihren Platz, besonders durch die Büttenreden, die humorvolle Anspielungen auf aktuelle Ereignisse und Persönlichkeiten enthalten, was die gesellschaftliche Dimension des Karnevals verstärkt.
Ein wichtiger historischer Rahmen reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als sich die bürgerliche Form des Karnevals in Städten wie Köln zu entwickeln begann. Der Karneval wurde zu einer Plattform, auf der sowohl der Frohsinn als auch politische Themen behandelt wurden. Heute ist der Karneval nicht nur ein bedeutendes kulturelles Ereignis, sondern auch ein wirtschaftlicher Faktor für viele Regionen.
Mit den kommenden Feiern spiegelt der rheinische Karneval die Traditionen, die tief in der deutschen Kultur verwurzelt sind, wider und bleibt ein Ort der Begegnung und des geselligen Miteinanders. Diese „fünfte Jahreszeit“ zeigt, wie wichtig Gemeinschaft und Freude am Leben sind, auch in herausfordernden Zeiten, während sie gleichzeitig die Rufe nach kritischer Reflexion und Wertschätzung der kulturhistorischen Identität aufrechterhält.