Saarland

Häusliche Gewalt im Saarland: Besorgniserregende Zahlen bleiben konstant!

Im Saarland bleibt die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt über die letzten Jahre hinweg konstant. Laut SR wurden 2021 insgesamt 2491 Fälle erfasst, gefolgt von 2495 Fällen im Jahr 2022. Ein Anstieg auf 2672 Fälle wurde 2023 verzeichnet, doch die Ursachen dafür sind unklar und könnten Teil normaler Schwankungen sein. 2024 lag die Zahl wieder bei 2486 Fällen. Die Mehrheit der Betroffenen sind Frauen, was durch die Daten des Lagebildes „geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ belegt wird. Diese zeigen, dass Gewalt für viele Frauen im Alltag eine bittere Realität darstellt.

Ein weiteres wichtiges Datum ist der Valentinstag, an dem die Aktion „One Billion Rising“ seit 2012 veranstaltet wird. Diese Aktion zielt darauf ab, auf das Problem der Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Im Jahr 2024 waren etwa 200 Teilnehmer in Saarbrücken aktiv. Interessanterweise waren 726 Männer von häuslicher Gewalt betroffen, was etwa 29 % der gesamten Meldungen entspricht. Über die genauen Anklagen oder Verurteilungen wird in den Daten des Ministeriums allerdings wenig Auskunft gegeben.

Unterstützungsangebote für Betroffene

Betroffene können sich an die Interventionsstelle des Sozialdiensts katholischer Frauen Saarland wenden. Diese Einrichtung ermöglicht es den Opfern, sich selbst zu melden. Zusätzlich gibt es eine proaktive Kontaktaufnahme nach Polizeieinsätzen. Jährlich bearbeiten die Mitarbeiter der Interventionsstelle etwa 770 bis 780 Fälle, wobei mehr als die Hälfte eine beratende Begleitung in Anspruch nimmt.

Seit April 2024 ist die Interventionsstelle ebenfalls eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die häusliche Gewalt miterleben. Bisher konnten 51 Familien und 95 Kinder beraten oder in eine Beratung aufgenommen werden. Der Ansatz liegt darauf, die erlebten Traumata zu besprechen und Verhaltensweisen in gewaltsamen Situationen zu analysieren.

Völkerrechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen werden durch die Istanbul-Konvention verstärkt, die seit dem 1. Februar 2018 in Deutschland in Kraft ist. Laut saarland.de umfasst die Konvention vielfältige Formen der Gewalt und verlangt die Einrichtung von Koordinierungsstellen zur Umsetzung und Überwachung entsprechender Maßnahmen. In diesem Zusammenhang wurde ein Landesaktionsplan (LAP) zur Umsetzung der Konvention von einer interministeriellen Arbeitsgruppe (IMAG) entwickelt.

Der Runde Tisch zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen beobachtet die Entwicklungen in diesem Bereich und fördert den Austausch von Informationen zwischen den beteiligten Ministerien und Organisationen. Die Koordinierungsstelle, die in 2023 erweitert wurde, leitet interdisziplinäre Arbeitsgruppen zur Optimierung von Hochrisikomanagement und Fortbildung von Fachkräften.

Berichterstattung und Evaluierung

Am 3. Dezember 2024 wurde der erste Periodische Bericht „Monitor Gewalt gegen Frauen – Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland“ vorgestellt. Dieser Bericht, der von der Berichterstattungsstelle geschlechtsspezifische Gewalt des Deutschen Instituts für Menschenrechte erstellt wurde, blickt auf die Entwicklungen im Zeitraum von 2020 bis 2022 zurück. Der Bericht dokumentiert die Anstrengungen der Bund und Länder zur Erfüllung ihrer menschenrechtlichen Verpflichtungen im Rahmen der Konvention. Die Berichterstattung erfolgt sowohl in Lang- als auch in Kurzformat und in mehreren Sprachen, um eine breite Öffentlichkeit zu informieren, so Institut für Menschenrechte.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
sr.de
Weitere Infos
saarland.de
Mehr dazu
institut-fuer-menschenrechte.de

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