Saarland

Friseurchefs schlagen Alarm: Schwarzarbeit gefährdet ganze Branche!

Friseurmeister Werner Lieb aus St. Ingbert bringt in einer aktuellen Diskussion um die Herausforderungen in der Friseurbranche seine Bedenken zur Sprache. In einem Land, in dem der Friseurberuf allgemeine Anerkennung genießt, sieht Lieb eine zunehmende unfaire Konkurrenz, die durch die Praktiken mancher Salons verursacht wird. Dies betrifft insbesondere das Thema Schwarzarbeit, welches sowohl ihn als auch die Landesinnung der Friseure beschäftigt. Diese Betriebe, so Lieb, melden ihre Mitarbeiter häufig nur als „geringfügig beschäftigt“ an, obwohl sie tatsächlich Vollzeit arbeiten und unter dem Tisch höhere Löhne erhalten. Zudem gibt es Salons, die sich als Kleinunternehmen eintragen und somit von einem steuerfreien Jahresumsatz von bis zu 25.000 Euro profitieren. Der Geschäftsführer der Friseurinnung, Mirko Karkowsky, bezeichnet diesen Wert als unrealistisch und fordert eine striktere Einhaltung der Mindestlöhne sowie mehr Kontrollen in der Branche. SR.de berichtet, dass der Themenschwerpunkt in der Sendung „Region am Mittag“ behandelt wurde.

Das Friseurhandwerk in Deutschland steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Trotz eines Umsatzes von 7,07 Milliarden Euro im Jahr 2022, was einem Plus von 19,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, bleibt die Lage angespannt. Die Zunahme von Schwarzarbeit stellt eine erhebliche Bedrohung für legale Salons dar, da viele Betriebe versuchen, durch Einsparungen bei Sozialabgaben günstigere Preise anzubieten. Die jüngsten Preiserhöhungen für Friseurdienstleistungen sind verdeutlichend: Damenhaarschnitte stiegen um 7,2 %, Herrenhaarschnitte um 7,6 % und Kinderhaarschnitte um 7,3 %. Diese Anpassungen sind notwendig, da die Branche kaum Spielraum hat, um die gestiegenen Kosten zu bewältigen. Handwerksblatt.de hebt hervor, dass auch der Fachkräftemangel und die Kundenzurückhaltung zentrale Probleme sind.

Fachkräftemangel und Nachwuchs

Ein besonders besorgniserregender Aspekt ist der Fachkräftemangel. Im Jahr 2023 begannen lediglich 13.509 Auszubildende ihre Lehre im Friseurhandwerk, was einem Rückgang von 4,7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Zahl der männlichen Auszubildenden stieg zwar um 7,6 % auf 2.211 Neuverträge, jedoch bleibt der Gesamtanreiz für den Beruf hinter den Erwartungen zurück. Der Friseurberuf belegt Platz 22 der ausbildungsstärksten Berufe in Deutschland und Platz 9 unter den weiblichen Auszubildenden. Diese Entwicklungen werfen Fragen über die Zukunft der Branche auf. Friseur-and-Beauty.de liefert dazu zusätzliche Einblicke.

Die Vorstellungen vom Friseurberuf als sicherem Arbeitsplatz und die steigenden Ausgaben der Kunden für Schönheit und Körperpflege bilden einen Interessenkonflikt in der brancheninternen Realität. Während viele Kunden sich weniger oft einen Friseur besuchen, sind sie bereit, höhere Preise für Dienstleistungen zu zahlen, was die Entwicklung der Branche weiter beeinflusst. In Anbetracht der wachsenden Herausforderungen fordert der Zentralverband des Friseurhandwerks eine politische Unterstützung sowie wirtschaftliche Entlastungen für die Betriebe, um die zukünftige Stabilität des Handwerks zu gewährleisten.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
sr.de
Weitere Infos
handwerksblatt.de
Mehr dazu
friseur-and-beauty.de

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