Saarland

Datenschutzalarm: Bedenken gegen Chinas KI-App DeepSeek erhoben!

Am 30. Januar 2025 erheben sich ernste Bedenken hinsichtlich der Datenschutzpraktiken der neuen KI-Anwendung DeepSeek, die von einem chinesischen Startup entwickelt wurde. Dieter Kugelmann, der Datenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz, äußert seine Sorgen über die möglichen Verstöße gegen die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Diese Bedenken sind besonders relevant, da es an einer europäischen Niederlassung oder einem rechtlichen Vertreter für DeepSeek mangelt, was als Verstoß gegen die DSGVO gewertet wird. Der Datenfluss nach China bleibt weiterhin unklar, da es keinen Angemessenheitsbeschluss der Europäischen Kommission für China gibt und ein Austausch personenbezogener Daten mit dem Land somit kritisch betrachtet wird. Diese Informationen wurden von n-tv berichtet.

Kugelmann ist nicht allein in seinen Bedenken. Auch andere deutsche Datenschutzbehörden haben sich entschlossen, die Praktiken von DeepSeek näher zu untersuchen. Datenschutzrichtlinien der Anwendung erfassen umfangreiche Daten, darunter IP-Adressen, Chatverläufe, hochgeladene Dateien und sogar Tastaturanschläge der Nutzer. Diese Daten werden auf Servern in der Volksrepublik China gespeichert, was weitere rechtliche Fragen aufwirft. Die DSGVO erlaubt nur den Datenaustausch mit Staaten, die ein vergleichbares Datenschutzniveau zur EU aufweisen, was der Fall bei China nicht ist. Das führt zu dem Schwachpunkt, dass möglicherweise sensible Informationen der europäischen Nutzer ungeschützt bleiben.

Potenzial der KI und den Datenschutz beachten

Einige Experten der Künstlichen Intelligenz in Rheinland-Pfalz erkennen das Potenzial von DeepSeek, die Forschungslandschaft erheblich zu verändern. Paul Lukowicz, Experte am DFKI, fordert mehr Innovation in Europa und kritisiert die mangelnden Investitionen in europäische KI-Modelle. Peter Liggesmeyer vom Fraunhofer-Institut hebt die Energieeffizienz der Technologie hervor und bezeichnet DeepSeek als einen Fortschritt im Vergleich zu bestehender Software.

Beide Experten sind sich jedoch einig, dass ein offener Dialog über die Datensicherheit und den Umgang mit den erhobenen Daten unerlässlich ist. Lukowicz bezweifelt, dass es eine breit angelegte Debatte über die Datensicherheit wie bei anderen Anwendungen, etwa TikTok, geben wird, sieht allerdings politische Beeinflussungen als wichtigen Faktor. Liggesmeyer warnt, dass Inhalte des Sprachmodells von DeepSeek mit großer Vorsicht genutzt werden sollten, erkennt aber den innovativen Ansatz dieser Technologie an.

Technologische Konkurrenz und Sicherheitsvorfälle

Die Debatte um DeepSeek wird zusätzlich durch einen kürzlich aufgedeckten Sicherheitsvorfall belastet. Eine US-Cybersicherheitsfirma entdeckte ein Datenleck, bei dem über eine Million Datensätze, darunter sensible Daten wie digitale Softwareschlüssel und Nutzeranfragen, ungeschützt im Internet zugänglich waren. DeepSeek konnte den Vorfall jedoch schnell beheben. Nichtsdestotrotz trägt dies zur Besorgnis um die Datensicherheit der Nutzer bei.

DeepSeek zeigt dennoch eine bemerkenswerte Leistung, indem es ChatGPT bei den Downloads im App Store übertrifft und große Wellen an den Märkten schlägt. Der Chiphersteller Nvidia erlebte in diesem Zusammenhang einen historischen Kurseinbruch, während auch Aktien anderer US-Technologieunternehmen abrupt fielen. Die unmittelbare Konkurrenz und die Botschaft von Kosteneffizienz sowie geringeren Hardwareanforderungen bringen neue Dynamiken in die Technologiebranche.

Die kommenden Wochen und Monate werden aufschlussreich sein, wie Datenschutzbehörden mit den angesprochenen Bedenken umgehen und ob es gelingen wird, ein Gleichgewicht zwischen technologischem Fortschritt und dem Schutz persönlicher Daten zu finden. Die Diskussion über die Rechtslage und die Datensicherheit wird entscheidend für die Akzeptanz solcher Technologien im europäischen Raum sein.

Weitere Informationen finden Sie auf eur-lex.

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